Content counts: Seien Sie relevant!

Seit Jahren predigen SEO- und SEA-Experten: „Setzen Sie auf gute Inhalte – Content wird für Suchmaschinenmarketing und Suchmaschinenwerbung immer mehr Bedeutung bekommen – Linkbuilding ist sinnvoll, aber wird an Bedeutung verlieren.“

Aber ist Linkbuilding für SEO-Zwecke tot? Kann man aufhören, z.B. Blogbeiträge auf externen Websites zu platzieren, um positive SEO-Effekte für die Kanzleiwebsite zu erzielen? Die klare Antwort lautet JEIN: für einen direkten Rankingeffekt scheint das Linkbuilding momentan an Bedeutung zu verlieren. Für Sichtbarkeit und Traffic hingegen nicht.

Google verstehen

Google verfolgt seit jeher das Ziel, Nutzern bestmögliche Ergebnisse in den Trefferlisten zur konkreten Suchanfrage auszuspielen. Dafür verbessert sich Google mit neuen technischen Möglichkeiten ständig: haben sich die technischen Möglichkeiten entwickelt, entwickelt Google seinen Algorithmus weiter – Google-Updates sind die Folge. Infolge dieser Updates werden bestehende Websites unter den neuen Vorzeichen neu bewertet. Das Ranking einer Website für bestimmte Suchbegriffe kann in der Folge stark einbrechen, stark steigen oder die Position halten.

Für uns alle als Nutzer der größten Suchmaschine der Welt sehr gut. Denn die Suchergebnisse bei Google werden immer besser, die Treffer passen immer genauer zu Suchanfragen. Für alle, die in diesen Trefferlisten prominent erscheinen möchten, wird Suchmaschinenoptimierung aber zugleich immer mehr zu einer Herausforderung.

Linkbuilding war immer wichtiger Rankingfaktor

Für ein gutes Google-Ranking waren Links, die auf die eigene Website verweisen (Backlinks) immer ein wichtiger Rankingfaktor. SEO-Verantwortliche haben in der Folge gelernt: Setzen wir viele Backlinks auf eine Website, verbessert das das Ranking. Als Geschäftsmodell entstanden sog. Linkfarmen – Websites, die nur dazu dienten, Links auf andere Websites zu setzen. Google erkannte dieses Vorgehen als Täuschungsversuch und konnte bald Links von Linkfarmen identifizieren und als „schlechte“ bzw. irrelevante Links bewerten. Als der Algorithmus das bewerten konnte, hatte das entsprechende negative Folgen für mühsam oder teuer aufgebaute Rankings und war das Ende der Linkfarmen. Sinnvoll war das für den Nutzer. Denn mithilfe der Linkfarmen waren schlechte (= uninformative) Websites über Fleiß und/oder hohen finanziellen Aufwand in der Lage, unabhängig vom Nutzerwert der Website gute Rankings zu erzielen. Dem schob Google einen Riegel vor.

Von der Link-Farm zur „Content-Farm“

Das blieb nicht ohne Wirkung. Nun ging es in den letzten Jahren darum, hochwertige Links aufzubauen, z.B. über thematisch zum eigenen Beratungsangebot passende Gastbeiträge in Blogs auf Drittwebsites, Wikipedia-Einträge etc. Contentmarketing rückte so auch im Offpage-SEO (Suchmaschinenoptimierung außerhalb der eigenen Website) immer mehr in den Fokus.

Wer effizient Offpage-SEO betreiben wollte, musste sich also um zielgruppengerechte Beiträge kümmern und darum, diese Beiträge an der richtigen Stelle im Netz mit Link auf die eigene Website zu platzieren. Deutlich mehr Arbeit als zuvor die massenhaften Einträge in Linkfarmen. Aber auch hier fanden findige Anbieter natürlich Potenzial, Geld aus der Sache zu schlagen: Beiträge veröffentlichen inkl. Link auf die eigene Website ja, aber oftmals nur gegen Einwurf vieler vieler kleiner Münzen oder größerer Scheine….

Das erkannte Google mit der Zeit ebenfalls als Problem, war in der Lage, technisch darauf zu reagieren, und passte seinen Algorithmus entsprechend an. Google bezieht inzwischen vor allem natürlich entstandene Links in die Bewertung einer Website für das Ranking ein. Ein logischer Schritt, wenn man bedenkt, dass Google den Usernutzen im Fokus hat. Welcher Link aber nun noch unmittelbar Auswirkungen auf die Google-Platzierung hat, ist nicht wirklich klar – das macht Linkbuilding in Zukunft schwierig: denn das Platzieren von Links ist aufwendig, der direkte Effekt nun ungewiss.

Nutzer beeinflussen Ranking

Kann man sich deshalb nun Content – also Texte, Videos, Podcasts etc. – inkl. Link auf die eigene Website auf anderen Websites sparen?

Nein! Content im Netz zu platzieren macht nach wie vor Sinn. Allerdings muss man den eigenen Fokus verschieben: Gastbeiträge sollte man nicht nur schreiben, um über Links die Platzierung der eigenen Website in den organischen Treffern bei Google direkt positiv zu beeinflussen. Links um ihrer selbst willen zu sammeln lohnt sich nicht mehr.

Content im Netz zu veröffentlichen – auf der eigenen Website, auf Suchdienstportalen oder als Gastbeitrag auf anderen Websites – macht aber dennoch Sinn, nur unter anderen Vorzeichen: um Nutzer zu erreichen, aufmerksam zu machen und ggf. Reaktionen der Nutzer (im Netz) zu bewirken. Hat man Texte oder Videos veröffentlicht, gilt es deswegen, diesen Content z.B. über soziale Medien (Facebook, Xing, LinkedIn) – und auch über Social-Media-Werbung! – zu den richtigen Menschen zu bringen: zu potenziellen Mandanten und Kollegen, die für Ihr Netzwerk interessant sind.

Bestenfalls ist dieser Content so interessant, dass Nutzer ihn im Internet teilen und so natürliche Links schaffen, die durchaus direkt Einfluss auf Ihr Websiteranking haben können. Außerdem sorgen nutzergenerierte Links für mehr Besucher (sog. Traffic) auf der eigenen Website. Mehr Traffic erkennt Google als positiv und bezieht das in das organische Ranking Ihrer Kanzleiwebsite mit ein. Denn wenn viele Nutzer auf der Website sind und verweilen, scheint die Website für die Nutzer relevant zu sein.

Und jetzt? Werden Sie relevant!

All das zeigt, dass es inzwischen mehr denn je darauf ankommt, eine Kanzleiwebsite zu erstellen, die den Mehrwert für Websitebesucher absolut in den Fokus stellt und relevante Inhalte für Ihre Mandantenzielgruppe bietet. Dass Sie relevant sind, müssen Sie das Netzpublikum allerdings auch wissen lassen. Deshalb gilt es an drei Punkten anzusetzen.

  1. Website optimal gestalten 

Ihre Kanzleiwebsite sollte am Nutzen des Websitebesuchers orientiert sein und technisch (Ladezeiten etc.) und strukturell (Websiteaufbau, interne Links etc.) zu längeren Websitebesuchen einladen („durchsurfen“). Content integrieren Sie am besten über einen Blog.

  1. Erstellen Sie hochwertigen Content 

Erstellen Sie hochwertige Inhalte (Blogbeiträge, Videobeiträge, Übersichten etc.) für Ihre Zielgruppe. Setzen Sie dabei die „Mandantenbrille“ auf und beschäftigen Sie sich mit den Problemen Ihrer Wunschmandanten – nicht mit Ihrem Fachwissen! Ihre Inhalte müssen dabei so relevant (= interessant) sein, dass Nutzer sie im Netz teilen oder direkt Ihre Website besuchen.

  1. Werden Sie sichtbar! 

Streuen Sie diese Inhalte im Netz auch außerhalb Ihrer Website. Das funktioniert über die guten alten Gastbeiträge, aber auch über eigene externe Kanäle wie Suchdienstportale und vor allem Beiträge und Werbung in den sozialen Medien (Social Media Ads).

Unser Fazit: Machen, was Sinn macht

John Müller bringt es in einem QA auf YouTube aktuell gut auf den Punkt: Wichtig für Google ist, was für den Nutzer relevant ist. Wichtig für Google ist also, was – je nach Branche und Zielgruppe – Sinn macht. Und das kann sich ändern. Nach nichts anderem richtet sich Google.

Beachtet man das bei der Planung und Umsetzung einer Website, überstehen einigermaßen aktuelle Websites in der Regel Google-Updates unbeschadet oder erholen sich schnell wieder von einem Rankingeinbruch. So zumindest unsere Erfahrung aus einigen Jahren Website-Bau und Suchmaschinenoptimierung für Rechtsanwälte. Denn es gilt nicht, die Regeln von Google umzusetzen, sondern seine Zielgruppe zu erkennen, zu verstehen und Inhalte zur Verfügung zu stellen, die Google als nutzerrelevant beurteilt.

Haben Sie Fragen dazu? Können wir Ihnen helfen, sich im Netz besser aufzustellen? Melden Sie sich gerne bei uns! In München unter 089 / 231 40 359 oder per E-Mail an kontakt@anwalts.marketing.

Bild: deagreez – stock.adobe.com